Gonfaloniere der Kirche

Wappen der Familie Gonzaga mit den päpstlichen Insignien, die Federico II. als päpstlicher Gonfalonier erwarb
Wappen der Familie Montefeltro mit den päpstlichen Insignien, die Federico als päpstlicher Gonfalonier erwarb

Der Gonfaloniere der Kirche oder Päpstlicher Gonfalonier (italienisch Gonfaloniere della Chiesa, deutsch ‚Bannerträger‘, lateinisch Vexillifer Ecclesiæ) war ein militärisches und politisches Amt des Kirchenstaates. Es ging aus der Nutzung des päpstlichen Banners während des Kampfes hervor. Das Amt wurde später weitgehend zeremonieller und politischer Natur. Bei seiner Nominierung wurden dem Gonfaloniere zwei Banner verliehen, eines mit den Wappen der Kirche (Vexillum cum armis Ecclesiae) und ein weiteres mit dem Wappen des regierenden Papstes (cum suis armis). Der Gonfaloniere war berechtigt, kirchliche Embleme (dazu gehörten die Schlüssel von St. Peter und das Padiglione) auf seinen eigenen Waffen in der Regel nur während seiner Amtszeit, aber bei Gelegenheit dauerhaft zu tragen. Innozenz XII. schaffte beide Ämter ab und ersetzte sie durch das Amt des Fahnenträgers der Heiligen Römischen Kirche (ita.: Vessilifero Romana Chiesa di Santo), das später erblich an die Familie Naro Patrizi verliehen wurde.[1]

  1. Philippe Levillain: The Papacy: An Encyclopedia. „Heraldry.“ Abgerufen am 5. Juni 2010.

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